Prüfer | : |
Uni | : Leipzig |
Fach | : Physiologie |
Das folgende Prüfungsprotokoll wurde von einem Studenten
bei uns in die Datenbank eingetragen:Frau Dr. Köhler: sehr nette Prüferin, lässt immer einen ausreden (denkt an die Struktur eurer Aussage), unterbricht nur bei Bedarf, stellt sehr hilfreiche Fragen, lächelt die ganze Zeit und ist total entspannt, hat selbst vor wenigen Jahren ihr Medizinstudium geschafft (verständnisvoll), prüft Verständnis, stellt immer mindestens eine klinische Frage; hat zum 1. Mal geprüft, nimmt gern Abbildungen oder Fragen von Amboss
- Prüfung:
1) Sie bereitet Kärtchen mit Fragen vor: je 1 aus WS und 1 aus SS.
2) Meine Themen:
- GFR – Definition, Normwerte, Regulation (myogen, nerval, hormonell, Tubuloglomeruläres Feedback); Effektiver Filtrationsdruck mit Starlinggesetz – alle Komponenten der Gleichung, Veränderung im Verlauf der Kapillare und deren Bedeutung erläutern (Normwerte kommen auch sehr gut an); Was wird eigentlich filtriert? – Bevor ich darauf eingegangen bin habe ich den Aufbau des Filters erklärt (Fenestriertes Endothel mit Diaphragmen und Glykokalyx (negativ geladen), Lamina rara interna des Endothels (negativ), verschmolzene Laminae densae, Lamina rara externa der Podozyten (negativ), Podozytenfortsätze mit Nephrin (Schlitze) und Glykokalyx (negativ)). Daraus habe ich abgeleitet, dass nur kleine (50kDA) und neutrale oder positiv geladene Moleküle filtriert werden und Bsp. aufgezählt. Sie war so zufrieden, dass sie ein breites Lächeln bis zum Prüfungsende beibehalten hat. Was ist Clearance? -fiktiver Anteil des Blutvolumens, der von einer bestimmten Substanz geklärt wird. Ist es dasselbe wie GFR? – Nein, kann größer, kleiner oder gleich sein und anhand von Beispielen erklären. Dann gab sie mir ein Diagramm mir Clearance von 3 Stoffen (PAH, Inulin und Glucose) und fragte welche der Glucose gehört und warum (Nierenschwelle mit Wert usw.). Welche Stoffe hemmen Glucoseresorption und wann eingesetzt? – SGLT2 – Blocker (Gliflozine),
da SGLT2 nierenspezifisch ist, während SGLT1 auch im Dünndarm vorkommt
(Nebenwirkungen); eingesetzt bei Patienten mit Diabetes mellitus und weiteren
hormonellen Störungen, da Gliflozine nicht im Hormonhaushalt eingreifen,
sondern nur die Glucoseausscheidung erhöhen. Können auch als Diuretika bei
Hypertonie eingesetzt werden.
- Auge – Brechapparat und alle Brechungsindizes und -kräfte der
unterschiedlichen Teile. Hier habe ich auch viel Physikwissen eingesetzt, was sie
toll fand. Nahakkomodationsreaktion (Miosis, Konvergenz, Akkomodation mit
Erklärung der Rolle von Ziliarmuskel, Zonulafasern und Linsen); Brechkraftwerte
wären hier auch wichtig (58 dpt. Fernakkomodation, 72 dpt. Nahakkomodation)
Myopie – Ursachen, Auswirkung (Bild vor Retina), Korrektur
Astigmatismus – Ursachen (ungleichmäßige Krümmung von Hornhaut oder sehr
selten der Linse), Auswirkung (Bild nicht wie Punkt sondern wie Linie auf Retina
projiziert), Arten (regulärer, irregulärer), Korrektur
3) Weitere Themen:
- Niere – alle Funktionen im Überblick und RAAS im Detail, Warum Ultraschall der
Niere bei Hypertonie? (Stenose der A. renalis oder Phäochromozytom der NNM)
- EKG zeichnen und erklären, Lagetypen, Myokardinfarkt, Motorische Endplatte
mit allem drum und dran + Medikamente und Relaxantien, Myasthenia gravis, Fall
Nawalny mit Nowitschok (Ach-Esterase-Hemmer) und Folgen der Vergiftung
- Transport von Gasen im Blut mit Sauerstoffbindungskurve und Vestibularorgan
mit allen Nystagmustypen
Noten: 1,2,3,3